Ohne Mehrwert hat es keinen Wert.
“Eine Webseite muss einen Mehrwert bieten.” Diese Regel habe ich Mitte der 90er Jahre im Studium gelernt, als wir uns mit der Konzeption von Webseiten beschäftigt haben. Damals musste sich jede Webseite (Einzahl!) im Speziellen und “das Internet” im Allgemeinen noch für ihr Dasein rechtfertigen: Der Mehrwert von Webseiten war insgesamt noch erklärungsbedürftig. Selbst Jahre später musste ich als Account-Managerin in einer Agentur meine Kunden mit vielen Worten dazu überreden, die URL ihrer Website auf ihre Visitenkarte und ihre Briefbögen zu drucken.
Über den grundsätzlichen Sinn und Nutzen von Websites muss ich inzwischen zum Glück nur noch selten diskutieren. Aber die Maxime von 1994 gilt trotzdem immernoch: Eine Website muss den Besuchern einen Mehrwert bieten, um erfolgreich zu sein. Etwas, das dem Besucher nützt, das ihm das Leben einfacher macht, etwas, das ihn weiter bringt oder ihm einfach nur Spaß macht. Ein Mehrwert ist etwas Nützliches, das dein Besucher ohne deine Website nicht hätte oder etwas, durch das deine Website einfacher zu benutzen ist, als andere Medien.
Deshalb stelle und beantworte ich mir beim Planen, Gestalten und Texten jeder Webseite die Frage: „Welchen Nutzen haben meine Besucher (Kunden, Interessenten, …) von dieser Seite?“. Wenn ich keine Antwort auf diese Frage finde, wenn die Seite weder funktional noch inhaltlich nützlich ist, kann man sie normalerweise einfach weglassen.
Was ist ein „Mehrwert“ auf einer ganz normalen Webseite?
Das können ganz selbstverständliche Dinge sein wie
- Bilder, die Dinge zeigen, die Text nicht (oder nur mit viel Anstrengung) wiedergeben kann
- Eine einfache und übersichtliche Terminbuchung, die mir die Auswahl eines für mich passenden Termins einfacher macht als das manchmal langwierige Frage- und Antwortspiel am Telefon.
- Eine Checkliste zum Download, ein nützlicher Kurs oder auch nur eine wichtige Information, die der Nutzer jetzt gerade braucht (neudeutsch auch: Premium Content).
- Oder ein Konfigurator, mit dem ich mein Wunschprodukt Schritt für Schritt zusammenstellen kann.
- Ein Allergie-Check, mit dem ich auf einer Speisekarte alle Gerichte ausblenden kann, die Zutaten enthalten, die ich nicht vertrage.
Kurz: Mehrwerte sind – neben nützlichen Inhalten – Technik, Tools und „Gimmicks“, die clever (und nutzerfreundlich!) Prozesse vereinfachen, die Nutzer evtl. als anstrengend empfinden.
Noch kürzer: Mehrwert ist alles, was deinen Besucher:innen das Leben einfach macht, wenn sie deine Website besuchen. Oder deinen Shop.
Deshalb muss „der Mehrwert“ auch nicht einzigartig sein. Nur nützlich.
Die Regel lässt sich auch ganz nett umgekehrt formulieren, gültig für Seiten, Elemente, Inhalte, Buttons etc.:
„Hat’s keinen Sinn, mach es nicht hin.“
Übersicht: Die 8 goldenen Regeln für gute Websites:
Nr. 2: Eindeutig und verständlich muss es sein
... und weitere kommen noch. Versprochen. Wenn du benachrichtigt werden willst, wenn die nächsten Artikel erscheinen: einfach meinen nützlichen Newsletter abonnieren (du bekommst noch zusätzliche Tipps, die nicht hier im Blog stehen).
Bildnachweis: Photo by Mick Haupt on Unsplash
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